Nährstoffverlust durch Medikamente und deren Folgen

Nährstoffverlust und -mangel durch Medikamenteneinnahme

Regelmäßige Medikamenteneinnahme gehört zum Alltag vieler Menschen. Meistens handelt es sich dabei um Blutdruckmittel wie Betablocker, ACE-Hemmer, Cholesterinsenker, hormonelle Verhütungsmittel, sowie Schmerzmittel und Antibiotika.

Den meisten Menschen ist nicht bewusst, dass diese Mittel durch Einnahme mitunter in den Stoffwechsel des Organismus eingreifen und somit die Aufnahme von wichtigen Nährstoffen verhindern. Dies kann zu einem Vitamin- sowie Nährstoffmangel führen und sich in verschiedenen Symptomen äußern.

Leider werden bei Patienten, die durch regelmäßige Medikamenteneinnahme zusätzliche Symptome entwickeln, zu selten auf Mangelerscheinungen oder Nebenwirkungen hingewiesen.

Nachfolgend erhalten Sie einen Einblick in die Wechselwirkung zwischen Medikamenten, (Micro-) Nährstoffen und Vitamine:

Antibiotika

wie z. B. Makrolide, Licosamide, Cephalosporine, Fluorchinolonen, Tetracyclinen haben nicht nur eine hemmende Wirkung auf krankmachende Bakterien, sondern auch auf andere Mikroorganismen wie z. B. die wichtigen Bakterien unserer Darmflora. Diese besitzen eine zentrale Rolle in unserem Immunsystem. Hierzu zählen in erster Linie die Laktobakterien und Bifidusbakterien. Diese produzieren Substanzen die krankmachende Bakterien beseitigen können. Diese „guten“ Bakterien vermindern die Fehlbesiedelung des Darms durch Hefen und Pilze (z. B. Candida albicans) und sorgen gleichzeitig für eine optimale Aufnahme von Nährstoffen und Vitaminen.

Immungeschwächte Patienten benötigen in der Regel nach oder zu einer Antibiose eine Substitution von Probiotika (Lakto- und Bifidusbakterien) in guter Qualität.

Schmerzmittel

gehören zu den am häufigsten verordneten Medikamenten. In Deutschland werden bspw. über 6 Millionen Verordnungen pro Jahr ärztlich ausgestellt. Hinzu kommt der Konsum von freiverkäuflichen Schmerzmitteln. Schmerzmittel wie z. B. Paracetamol, Diclofenac, Metamicol oder sowie Acetylsalicylsäure vermindern in den meisten Fällen den körpereigenen Schutz vor Salzsäure im Magen. Weitere mögliche Nebenwirkungen: Elektolytstörungen, Leber-, Nierenbelastung, Asthmaanfälle und  Veränderung der Gerinnungsfähigkeit des Blutes. Diese Nebenwirkungen werden u. a. durch die Wechselwirkung der Schmerzmittel mit den lebenswichtigen Mikronährstoffen hervorgerufen. Die langfristige Einnahme von Schmerzmitteln beeinflussen u. a. den Vitamin C-Haushalt, B12, Folsäure und Niacin. Eine Hemmung der Eisenaufnahme kann z. B. durch nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR oder NSA) /nichtsteroidales Antiphlogistikum (NSAP) hervorgerufen werden.

Folgen können sein: wiederkehrender Durchfall, Blutarmut, Herzkrankheiten und Depressionen.

Ist die Einnahme von Schmerzmitteln unabdingbar, sollte bei einer längeren Einnahme B-Vitamine, Vitamin-C und ggfs. Eisen zusätzlich verabreicht werden. Auch hier gilt es den Mangel zu diagnostizieren um die richtige Wahl der Ergänzungsmittel mit einem Therapeuten zu treffen.

Blutdruckmittel/Antihypertonika wie z. B. Betablocker, ACE-Hemmer, Diuretika

Die Ursachen für eine Hypertonie sind sehr vielfältig und meist schwer zu diagnostizieren. Die therapeutisch eingesetzten Medikamente werden oft kombiniert. Diese Mittel greifen tief in den körpereigenen Stoffwechsel ein. Auch hier kommt es zu Beeinflussung der Aufnahme und Verwertung von Vitaminen und Nährstoffen. Dies wiederum führt zu diversen Symptomen die meist nicht in den Zusammenhang mit der Dauermedikation gebracht werden.

Folgende Wechselwirkungen von Mikronährstoffen und Blutdrucksenkenden Mitteln sind bekannt:

Vitamin C: Verminderung der Aufnahme von Vit.-C aus dem Darm und in die Körperzellen.

Zink: ACE-Hemmer können mit Zink eine Verbindung eingehen, welche vermehrt über die Nieren ausgeschieden werden. Es kommt zum Zinkmangel. Zink ist jedoch sehr wichtig für den Säure-Basen-Haushalt, sowie für den Protein- und Kohlenhydratstoffwechsel. Bei einem Zink-Mangel können folgende Symptome entstehen:

Appetitlosigkeit, veränderte Geschmacksempfindung, Exantheme (Hautauschläge)

Trockener Reizhusten ist oft eine Nebenwirkung von ACE-Hemmer. Studien haben ergeben, dass die zusätzliche Einnahme von Eisengluconat zu einer Besserung führt. Der Eisenspiegel sollte regelmäßig kontrolliert werden.

Durch die individuell auf den Patienten abgestimmte Verordnung von Micronährstoffen und Vitaminen kann ein entstandener Mangel ausgeglichen bzw. vermieden werden.

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